Mehr Raum für die Thaya: EU-Programm Interreg versetzt österreichisch-tschechischen Grenzfluss wieder in seinen ursprünglichen Lauf

Mäander D18 Bernhardsthal_(c) Povodí Moravy, s.p._Beitragsbild

Mehr Raum für die Thaya: EU-Programm Interreg versetzt österreichisch-tschechischen Grenzfluss wieder in seinen ursprünglichen Lauf

900 Meter mehr für den Flusslauf der Thaya sowie ein grenzüberschreitend abgestimmtes Vorgehen österreichischer und tschechischer Experten in Sachen Gewässer- und Naturschutz – das sind die ersten Ergebnisse des im Rahmen des aktuellen EU-Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ durchgeführten Projekts „Thaya 2020“. Highlight des Projekts ist der Wiederanschluss von drei in den 1970er und 80er Jahren abgetrennten Flussschlingen in Bernhardsthal und Rabensburg. Ermöglicht wurde dies durch eine Förderung der EU von knapp 1,8 Millionen Euro.

Weitere Informationen hier: https://www.at-cz.eu/at/ibox/pa-2-umwelt-und-ressourcen/atcz7_dyje-2020-thaya-2020

„Das Erstaunlichste bei diesem Projekt ist die Verwandlung, die in knapp vier Jahren stattgefunden hat. Aus einem Fluss, der in der Vergangenheit begradigt wurde, und der jahrzehntelang eine unüberwindbare Staatsgrenze dargestellt hat, ist ein Fluss geworden, an dem wir uns mit unseren Kollegen aus Österreich treffen“, so Ing. David Veselý, der als Projektpartner beim tschechischen Leadpartner des Projekts, dem Gewässerverwalter Povodí Moravy, für Thaya 2020 zuständig ist.
„Die Thaya beachtet weder politische noch administrative Grenzen. Sinnvolle Lösungen für den Gewässerschutz und den Erhalt des Lebensraums zu finden, ist daher nur durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit möglich. Interreg bietet hier eine wunderbare Möglichkeit – ohne die EU wäre das Projekt Thaya 2020 nicht möglich“, bringt es Franz Steiner, Projektmanager bei via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft und Projektpartner aus Österreich auf den Punkt.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit österreichischer und tschechischer Experten

Neben den beiden Gewässerverwaltern Povodí Moravy und via donau beteiligen sich auch das österreichische Umweltbundesamt, das TG Masaryk Wasserforschungsinstitut sowie der österreichische Nationalpark Thayatal an dem Projekt. Strategische Partner mit beratender Funktion sind der tschechische Nationalpark Podyjí sowie das Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft. Im Projekt wurden gemeinsame Kennzahlen entwickelt, nach denen alle Partner ihre wissenschaftlichen Methoden im Bereich Messungen und Bewertung des Gewässerzustands aufeinander abstimmen. So können bilaterale Strategien zusammen umgesetzt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auch der lokalen Bevölkerung, Gemeindevertretern, lokalen NGO’s und akademischen Einrichtungen sowie Behörden, Vereinen und fachlichen Gremien zur Verfügung gestellt. Von einer intakten Natur rund um die Thaya profitieren letztlich alle Bewohner und Besucher der Grenzregion.

Finanzierung durch EU-Programm „Interreg Österreich – Tschechische Republik“

Die Vorbereitungen für Thaya 2020 starteten im Frühling 2016, Baubeginn für die Wiederanbindung der Mäander (Flussschlingen) war im Oktober 2018. Das Projekt wird bis Februar 2020 im Rahmen des Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ durch den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) mit einer Summe von knapp 1,8 Millionen Euro unterstützt, eine Verlängerung des Projekts ist beantragt. Thaya 2020 ist eines von 60 grenzüberschreitenden Projekten, die derzeit von „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ gefördert werden.

 

 

Über Interreg V-A Österreich-Tschechische Republik
Im Rahmen des EU-Programms „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ werden derzeit 60 Projekte mit 324 beteiligten Projektpartnern – von Universitäten über Museen bis zu Gemeinden und Vereinen – in den Projektregionen Niederösterreich (Mostviertel-Eisenwurzen, St. Pölten, Waldviertel, Weinviertel, Wiener Umland – Nordteil, Wien) sowie Oberösterreich (Innviertel, Linz-Wels, Mühlviertel, Steyr-Kirchdorf) und in der Tschechischen Republik (Südböhmen, Vysočina, Südmähren) gefördert. Die Projekte müssen in grenzüberschreitender Zusammenarbeit von ÖsterreicherInnen mit TschechInnen entstehen und einen positiven Beitrag zur Entwicklung der Region leisten. „Interreg Österreich – Tschechische Republik“ verwaltet einen Teil des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) der Europäischen Union. Gesamt hat das Programm für 2014 – 2020 rund 97.800.000 € zur Verfügung. Die Förderung erfolgt in den vier Themenbereichen Forschung und Innovation, Umwelt und Ressourcen, Humanressourcen sowie Nachhaltige Netzwerke/institutionelle Kooperation. https://www.at-cz.eu/at

 

Fotos anbei, Abdruck honorarfrei:
BU 1 & 2: V.l.n.r. Ing. David Veselý, Projektmanager Povodí Moravy, Franz Steiner, Projektmanager via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft
© Martin Huleja

BU 3: Das neue Herz der Thaya beim wiederangebundenen Mäander 18 im Gemeindegebiet von Bernhardsthal
BU 4: Der wiederangebundene Mäander in Rabensburg
© Povodí Moravy, s.p.

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