Corpus Corruptus

Corpus Corruptus

Auf Einladung von Transparency International Österreich, TI, hielt Sabine Pöhacker, Geschäftsführerin der Wiener PR-Agentur comm:unications, im März einen Vortrag zum Thema „Enttabuisierung von Korruption – was Kommunikation dazu beitragen kann“.

Laut Korruptionsindex von Transparency International ist Österreich im Jahr 2020 von Platz 12 auf Platz 15 im weltweiten Ranking abgerutscht. Das Problem ist vor allem in der Politik augenscheinlich, doch auch in Organisationen und Unternehmen gegenwärtig. Dennoch ist Korruption ein unangenehmes Tabuthema, vor dem man lieber Augen und Ohren verschließt.

Um das Übel an der Wurzel zu packen, spielt Kommunikation eine wesentliche Rolle. Sie trägt zur Bewusstwerdung bei und kann somit präventiv wirken. Auch zur Schadensbegrenzung genauso wie zur Wiederherstellung der Reputation im Verdachts- bzw. Korruptionsfall ist Kommunikation ein Schlüsselfaktor, der auf Managementebene zu gestalten ist.

Prävention durch Bewusstsein

Enttabuisierung beginnt mit einer gezielten Thematisierung und Aufklärung, was Korruption ist und wo sie beginnt. Zugleich ist ein angstfreier Raum zu schaffen, der Mitarbeitern ermöglicht, ihre Bedenken innerhalb der Organisation bereits bei leisestem Verdacht äußern zu können. Darüber hinaus braucht es klare Botschaften und Handlungsanweisungen, die verstanden, verinnerlicht und akzeptiert werden. Auch Führungskräfte tragen durch ihr persönliches Verhalten und dem Vorleben ethischer Werte zu einer integreren Unternehmenskultur bei.

Pöhacker empfiehlt, präventive Maßnahmen entlang der gesamten Employee Journey zu setzen – beginnend beim Recruiting und Onboarding, im Rahmen von immer wiederkehrenden Meetings und Workshops oder auch schriftlich in Form von Newslettern und Handouts. Auch für Kunden, Partner und Lieferanten braucht es neben Compliance-Richtlinien, die oft im Kleingedruckten unterzugehen drohen, eine proaktive Kommunikation, die deren Inhalt sowie die Haltung des Unternehmens zum Thema mit Nachdruck vermittelt.

Schadensbegrenzung

Krisenkommunikation beginnt mit Krisenprävention. Unterschiedliche Krisenszenarien sowie klar definierte Vorgangsweisen sind unabdingbar. Im Falle einer Krise ist sofortige Schadensbegrenzung angesagt – beginnend mit der Selbstanzeige sowie dem Ausrollen der Kommunikation mit den direkt Betroffenen. Je klarer die Kommunikationsstruktur, desto hilfreicher für alle.

Wiederherstellung der Reputation

Gute Reputation baut sich über viele Jahre hinweg auf – und kann mit einem Schlag ruiniert werden. Daher sind stringente Kommunikation sowie konsequentes Handeln im Falle einer Krise essenziell: Klare Botschaften, Empathie für die Geschädigten, Entschuldigung bei den Betroffenen, ungebeugter Wille zur Aufklärung und kein Pardon für den oder die Übeltäter. Genauso wichtig ist es, den Fokus auf eine laufende Medien- und Informationsarbeit zu legen, denn diese hilft Vertrauen und Reputation aufzubauen. Wer mit Medien erst kommuniziert, wenn Feuer am Dach ist, wird kaum Verständnis finden.

 

Autorin:

Sabine Pöhacker, MSc. Agenturleiterin

 

 

comm:unications – Agentur für PR, Events & Marketing wurde 1996 gegründet und zählt zu den Top 20 PR-Agenturen Österreichs. Branchenschwerpunkte sind Consumer Brands, Kultur & Tourismus, Gesundheit, inter-/nationale Organisationen und Industrie. Die Expertise reicht von strategischer PR-Beratung, Medienarbeit, PR-Kampagnen und Social Media bis zur Krisenkommunikation. Die eigentümergeführte Agentur mit Sitz in Wien ist Partner im fünftgrößten globalen PR-Netzwerk der Welt, PROI Worldwide. Agenturgründerin Sabine Pöhacker, MSc. ist anerkannte Kommunikationsberaterin, Lehrbeauftragte an der Universität Wien sowie zertifizierte systemische Business Coach.

PROI weltweit die weltweit größte Partnerschaft von integrierten unabhängigen Kommunikationsagenturen, wurde 1970 in Europa gegründet. Die 80 PROI-Partner-Agenturen sind mit Büros in mehr als 165 Städten in über 50 Ländern in fünf Kontinenten vertreten. PROI Worldwide rangiert auf Platz 5 der globalen Marken der Kommunikationsbranche und erzielte 2018 ein Nettohonorarumsatz von mehr als 900 Mio Euro. Rund 6.500 Mitarbeiter betreuen 8.200 Kunden weltweit.

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