Corona: Studieren und Unterrichten im virtuellen Raum

Corona: Studieren und Unterrichten im virtuellen Raum

Eine Präsenz-Lehrveranstaltung ist durch nichts zu ersetzen – der Funke, der den Hörsaal zum Knistern bringen kann, ist im virtuellen Raum nur bedingt gegeben. Wie man trotzdem über die Runden kommt, erläutert PR-Consultant Sabine Pöhacker, die auch als Gastdozentin im Einsatz ist.

Eine Blitzumfrage unter rund 40 Studierenden der Universität Wien zum Thema Distance Learning hat elementare Probleme an die Oberfläche gebracht: die Grenze zwischen dem privaten und dem studentischen Leben verschwindet zunehmend, soziale Kontakte brechen weg, Studierende fühlen sich erhöhtem Druck ausgesetzt, ständig verfügbar sein zu müssen, und obwohl das Lernpensum im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten gleichbleibt, sind viele der Meinung, weniger zu lernen.

Virtuelle Vorlesungen und Workshops mit bis zu 20 Teilnehmern sind relativ gut umsetzbar, dazu tragen auch technische Features wie virtueller Flipcharts und e-Besprechungsräume bei. Alles darüber hinaus verlangt Vortragenden und Studierenden geballte Geduld und Disziplin ab. In Großgruppen funktioniert die Technik lediglich rudimentär, oft muss der Videomodus ausgeschalten werden, um die Verbindung aufrecht zu erhalten. Das Ergebnis: Vortragende reden sprichwörtlich gegen eine schwarze Wand. Um „Realität“ zu schaffen, ist es ratsam, immer mehrere Studierende gleichzeitig „ins Bild zu holen“, um dann mittels Diskussion die Lehrinhalte nachhaltig greifbar zu machen. Die virtuellen Spielregeln sind dabei bereits zu Beginn der Vorlesung festzulegen, auch sollten spezifische Wünsche und explizite No-Gos abgefragt werden.

Fazit: Auch wenn Studierende die Technik längst verinnerlicht haben, sind viele frustriert und fühlen sich allein gelassen. Sie emotional abzuholen und zu motivieren bleibt nach wie vor eine wesentliche Aufgabe der Lehrbeauftragten – gerade in Zeiten wie diesen.

Autorin:

Sabine Pöhacker, MSc. Agenturleiterin

Sabine Pöhacker MSc ist Lehrbeauftragte, u.a. am Institut für Publizistik der Universität Wien sowie an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Wien.

 

comm:unications – Agentur für PR, Events & Marketing wurde 1996 gegründet und zählt zu den Top 20 PR-Agenturen Österreichs. Branchenschwerpunkte sind Consumer Brands, Kultur & Tourismus, Gesundheit, inter-/nationale Organisationen und Industrie. Die Expertise reicht von strategischer PR-Beratung, Medienarbeit, PR-Kampagnen und Social Media bis zur Krisenkommunikation. Die eigentümergeführte Agentur mit Sitz in Wien ist Partner im fünftgrößten globalen PR-Netzwerk der Welt, PROI Worldwide. Agenturgründerin Sabine Pöhacker, MSc. ist anerkannte Kommunikationsberaterin, Lehrbeauftragte an der Universität Wien sowie zertifizierte systemische Business Coach.

PROI weltweit die weltweit größte Partnerschaft von integrierten unabhängigen Kommunikationsagenturen, wurde 1970 in Europa gegründet. Die 80 PROI-Partner-Agenturen sind mit Büros in mehr als 165 Städten in über 50 Ländern in fünf Kontinenten vertreten. PROI Worldwide rangiert auf Platz 5 der globalen Marken der Kommunikationsbranche und erzielte 2018 ein Nettohonorarumsatz von mehr als 900 Mio Euro. Rund 6.500 Mitarbeiter betreuen 8.200 Kunden weltweit.

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